Nachdem ich ja 2024 den Camino del Norte in Angriff nahm und leider abbrechen mußte, war für mich eigentlich klar: Das war es mit dem Pilgern!
Durch die extremen Schmerzen, die ich auf meiner Pilgerreise ertragen mußte und durch verschiedene Umstände, sei es die Herbergssituation oder das Verhalten mancher Pilger oder auch meiner Konstitution, kam auf diesem Weg das Camino Feeling nicht so richtig auf. Deshalb fällte ich die Entscheidung, dass dies mein letzter Camino war.
Nachdem ich ein paar Wochen zu Hause war, ging ich auf Drängen meiner Frau zu einem Orthopäden. Und nach einigen Untersuchungen, mußte ich mir sagen lassen, dass ich einen Ermüdungsbruch im Schienbeinkopf und einen doppelten Innenmeniskusriß hatte. Oha! Ok, die Schmerzen waren schon heftig auf dem Camino, aber damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Der Bruch würde wohl so verheilen, aber den Meniskus sollte ich operieren lassen. Das mußte ich erstmal verdauen.
Die Schmerzen vergingen. Beim nächsten Röntgen, ein paar Wochen später, war der Bruch verheilt. Und Schmerzen im Meniskus hatte ich auch keine mehr. Im Sommer ging ich dann nach Südtirol zum Wandern. Waren zwar nur Tagestouren, aber immerhin. Dort hatte ich auch keine Probleme. Und so entschloß ich mich, den Meniskusriß vorerst nicht operieren zu lassen.
Inzwischen schmerzfrei, machte ich mich an meinen Blog vom Camino del Norte zu schaffen. Und da merkte ich, so ganz abgeschlossen hatte ich doch noch nicht mit dem Pilgern. Irgendwie war da doch noch etwas, evtl. den Rest des Camino noch zu pilgern. Ich fragte mal ganz zaghaft bei meiner Frau an, was sie denn davon halten würde. Als Antwort bekam ich: Das war mir so wieso klar, dass du das fertig machen willst. Dann mach halt! Ich war überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Also schaute ich nach einem Zeitfenster nächstes Frühjahr. Ich fragte noch einmal meinen Freund, der letztes Mal ja nicht mit gekommen war, was er den davon hält. Und von ihm bekam ich fast die selben Worte zu hören wie von meiner Frau: Das war mir klar, dass du nochmal gehst. So lässt du das nicht stehen!
Also, die Zwei kennen mich wohl SEHR GUT!
Ich fragte ihn, ob er nicht diesmal mitkommen will. Er würde es sich überlegen. ich plante schon einmal, wegen Anreise, wegen Übernachtungen. Ich weiß ja, dass mein Freund nicht viel von Herbergen hält, so plante ich halt mit Pensionen und Hotels. Aber wieder bekam ich eine Abfuhr von ihm. Das wäre nichts für ihn! Schade eigentlich. Wir haben schon so viel zusammen gemacht. Hatten immer unseren Spaß. Aber, wenn er nicht will, kann ich auch nichts machen. So wußte ich wenigstens woran ich war.
Und ein paar Tage später hab ich dann den Flug nach Oviedo ( Flughafen Asturias ) gebucht. Und auch gleich die erste Übernachtung in Llanes.
Das heißt: Es geht tatsächlich weiter! Ich werde meinen Camino del Norte, wenn alles gut geht, nächstes Jahr zu Ende bringen. Von Llanes nach Santiago, ca. 440km noch!
Ich freu mich wahnsinnig!!!
Ihr werdet hier den weiteren Werdegang bis zur Abreise begleiten können.
Bis dahin
Euer Pilger Wolle
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